Am 24. November 2021 endete für neun junge Forscher*innen der Programmierkurs auf der Erde, den Dr. Thorsten Kimmeskamp von der UDE, im Rahmen der Junior Uni Essen angeboten hat. Das entwickelte Experiment für einen Microcomputer, den sogenannten Calliope mini, fliegt dann im Dezember in den Weltraum zur Internationalen Raumstation ISS. Dort wartet bereits ESA-Astronaut Matthias Maurer und wird den kleinen Computer in einen „Schwerelosigkeits-Detektor“ verwandeln.

„Ich hab davon im Internet gelesen, aber ich hätte nie gedacht, dass auch wir da mitmachen können! Unglaublich toll, dass die Junior Uni uns das ermöglicht!“, freut sich eine Teilnehmerin. Möglich machen dies das Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) der UDE und die Junior Uni Essen für interessierte Schüler*innen zwischen 6 und 14 Jahren. Das ZLB koordiniert das Angebot der UDE-Lehrenden an der Junior Uni und hilft ihnen bei organisatorischen Fragen.

Schwerelosigkeits-Detektor

Im Einsteigerkurs von Thorsten Kimmeskamp ging es um die Programmierung mit dem Calliope mini. Es handelt sich dabei um eine Platine, auf der ein Mikroprozessor und weitere Bauteile angebracht sind. Kinderleicht können aus dem Alltag bekannte Dinge nachgebaut werden, wie ein Schrittzähler oder eine Alarmanlage, oder auch Neues erfunden werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Der Mini-Computer besitzt verschiedene Sensoren wie einen Lage-, Licht- und Temperatursensor, ein Mikrofon, einen Kompass, Funk und Bluetooth. Er verfügt über ein LED-Display, einen Lautsprecher und vieles mehr. Über eine Webseite kann dem Calliope übermittelt werden, was er machen soll.

Ziel des programmierten Experimentes war es, den „Mini“ in einen „Schwerelosigkeits-Detektor“ zu verwandeln. Thorsten Kimmeskamp und die junge Forscher*innen verwandelten dazu den Aufzug in eine Raumkapsel. Ein Päckchen Kaffee und eine Küchenwaage fungierten als Versuchsobjekte, um die Schwerelosigkeit zu ermitteln und messen zu können. Ein Junge wurde per Losentscheid ausgewählt, das Versuchsobjekt als Astronaut zu begleiten, die übrigen jungen Forscher*innen verfolgten in der „Mission Control“ im Seminarraum über eine Videoübertragung das Experiment. Die so erlangten Daten halfen der Gruppe bei der anschließenden Programmierung des Calliope.

Grußbotschaft an die ISS-Besatzung

Um zu überprüfen, ob der Calliope wirklich Schwerelosigkeit messen kann, gab es nur einen Weg, dies herauszufinden. Zum Wohle der Wissenschaft mussten sich die Mini-Computer in den freien Fall begeben – die Landung des Sturzes aus etwa Brusthöhe der jungen Forscher*innen wurde sanft durch Jacken abgefedert. Das Licht leuchtete grün, und die junge Forschergruppe war zufrieden. Das Experiment war erfolgreich.

Schließlich programmierten die Kinder dem Calliope noch eine Grußbotschaft an Matthias Maurer und die übrigen Astronauten auf der ISS ein. Hier wurde eifrig diskutiert, ob die Botschaft auf Deutsch oder Englisch sein soll: „Die anderen Astronauten verstehen doch kein Deutsch!“ –  „Aber Matthias Maurer kann es ihnen doch übersetzen!“ Die Gruppe einigte sich am Ende darauf, dem ESA-Astronauten in seiner Muttersprache zu schreiben. Die Animation einer startenden Rakete krönte die Grußbotschaft. Wenn das Experiment auf der ISS durchgeführt wurde, erhalten alle teilnehmenden Kinder eine Urkunde mit den genauen Koordinaten, an denen sich die Raumstation zum Zeitpunkt des Experimentes befand. Kursleiter Thorsten Kimmeskamp fasste die Hoffnung der Teilnehmenden zusammen: „Vielleicht fliegt sie ja in dem Moment sogar gerade über Essen…“

Bildergalerie aus dem Programmierkurs

Weitere Informationen:

Ankündigung der Junior Uni Essen

Pressemeldung der UDE

Ansprechpersonen:

Dr. Thorsten Kimmeskamp

Dr. Nicola Großebrahm