Das ZLB entwickelt den Chatbot für Lehramtsstudierende FragBeLa®, um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, ein Beratungsangebot rund um die Uhr in Anspruch nehmen zu können. Der Chatbot BeLa soll die Beratenden von der Beantwortung von Standardfragen entlasten. Inzwischen kann sie auf rund 2.000 Fragen zu verschiedenen Themen wie Bewerbung, Einschreibung, Fachwechsel, Anerkennung, Erweiterungsfach, Praxisphasen, Seiteneinstieg, Vertretungsunterricht, Vorbereitungsdienst oder verschiedenen UDE-Institutionen wie der Mensa, dem ZIM oder der Universitätsbibliothek antworten. Zudem wurden etwa 200 Easter Eggs eingepflegt, also Antworten auf Fragen, die User*innen Chatbots gern aus Spaß stellen, wie etwa „Wann hast du Geburtstag?“ oder „Kannst du fliegen?“.

Der Chatbot wird stetig weiterentwickelt. Zur Verbesserung der Qualität des Systems werden die Fragen, die User*innen BeLa stellen, anonymisiert aufgezeichnet. Das Redaktionsteam ergänzt Frage-Antwortkombinationen, sofern sie noch nicht vorhanden sind. In den vergangenen Monaten wurden der Wissensbasis BeLas weitere Frage-Antwortkombinationen etwa zu den Praxisphasen, dem Sprachassessment SkaLa, der Bewerbung für das Lehramt Kunst oder dem Latinum, aber auch zu Änderungen infolge der COVID-19-Pandemie hinzugefügt. Auch einige neue Easter Eggs hat das Team eingepflegt. Neben der ZLB-Website wurde FragBeLa® außerdem im LehramtsWiki implementiert und steht nun auch auf dieser Plattform den Fragesteller*innen rund um die Uhr zur Verfügung.

Technische Weiterentwicklungen

Zudem wurde FragBeLa® auch technisch weiterentwickelt. Im Fokus steht hier die Erkennung von Wörtern und Sätzen. Hierbei steht das Team vor mehreren Herausforderungen. Klassische Tippfehler können teils über Wortlisten antizipiert werden. Computer können zum Beispiel sehr gut Buchstabendreher erkennen, also die Vertauschung zweier Buchstaben, die auf der Tastatur direkt nebeneinanderliegen. Bei kurzen Wörtern ist es allerdings schwierig zu antizipieren, welches Wort die User*in gemeint hat, da bereits der Austausch eines einzelnen Buchstabens dem Wort einen komplett anderen Sinn geben kann, z. B. Mund, Hund oder Mond.

Eine weitere Herausforderung sind Flexionsformen. Fragesteller*innen formulieren ihre Fragen in unterschiedlichen grammatischen Formen, möglicherweise auch im Konjunktiv. Der Computer muss aber unabhängig von der grammatischen Form den Sinn der Fragestellung erkennen. Dazu wendet das Team von FragBeLa® die Technik des Stemming an. Die Wörter werden also auf ihren Wortstamm reduziert, womit grammatische Beugungen ignoriert werden können und BeLa den Sinn der Frage trotzdem erkennt.

Hohe Trefferquote

Ebenfalls wichtig ist der Umgang mit zusammengesetzten Wörtern. So kann in einer Frage z. B. das Wort „anmelden“ auch zu „melde … an“ werden. Damit das System dennoch erkennt, welches Wort gemeint ist, arbeitet FragBeLa® mit verschiedenen Listen, die Präfixe, Verben inklusive ihrer Präfixe sowie andere Wörter der Fragen enthalten. Somit kann das System den korrekten Wortstamm identifizieren und im Zusammenhang mit dem inhaltlichen Kontext die richtige Antwort auf die Frage geben.

Das Zusammenspiel der verschiedenen Techniken sorgt für eine insgesamt hohe Trefferquote von BeLa, denn sie kann über die Kontexte auch viele Fragen korrekt erkennen und beantworten, die nicht im Wortlaut in das System eingepflegt wurden.

Neben allen inhaltlichen und technischen Verbesserungen hat sich BeLa grafisch an die Corona-Situation angepasst: Bereits seit Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 trägt der Eulen-Avatar durchgehend einen Mund-Nasen-Schutz.